FFP-Masken im Vergleich: Welche Schutzstufe für welchen Zweck?
6. September 2022Trotz gesunkener Infektionszahlen ist die Corona-Pandemie nicht gebannt und es besteht nach wie vor das Risiko, sich mit COVID-19 zu infizieren. Dementsprechend gehören weiterhin Schutzmaßnahmen zum Alltag, insbesondere in öffentlichen geschlossenen Räumen und wo viele Menschen aufeinandertreffen. Neben einem Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Personen und dem Befolgen der Hygieneregeln, wie etwa dem regelmäßigen Waschen und Desinfizieren der Hände, ist das Tragen einer Maske sinnvoll und in bestimmten Situationen sogar verpflichtend. Zu unterscheiden ist hierbei zwischen einem Mund-Nasen-Schutz und FFP-Masken mit unterschiedlichen Schutzstufen. Blanc Hygienic erklärt, welche Masken zu welchem Zweck den besten Schutz gewährleisten und was es beim Tragen zu beachten gilt.
FFP1, FFP2 oder FFP3? Diese Masken schützen vor einer Corona-Infektion
Das Tragen von Atemschutzmasken ist eine effektive Möglichkeit, um die Verbreitung von COVID-19 einzudämmen. Um sich und andere Menschen vor einer Ansteckung zu schützen, gibt es unterschiedliche Arten von Masken.
Grundsätzlich ist zwischen einem Mund-Nasen-Schutz (OP-Maske), Mund-Nasen-Bedeckungen (Alltagsmasken) und FFP-Masken zu unterscheiden. Die sichersten Varianten sind letztere, die sogenannten partikelfiltrierenden Halbmasken (Filtering Face Piece, kurz FFP). Sie schützen vor kleinsten partikelförmigen Schadstoffen, wie zum Beispiel Feinstaub, Rauch und Aerosolen. FFP-Masken gehören üblicherweise zur persönlichen Schutzausrüstung im Rahmen des Arbeitsschutzes und müssen sowohl gesetzliche Anforderungen als auch technische Normen erfüllen.
Abhängig von ihrer Filterleistung werden die Masken in drei Schutzstufen eingeteilt: FFP1-, FFP2- und FFP3-Masken. Je höher die Zahl, desto wirksamer schützen sie Träger und Umfeld vor Schadstoffen. Die FFP-Masken müssen laut Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) die Anforderungen der Norm DIN EN 149:2009-08 erfüllen, um die Kennzeichnung FFP1, FFP2 oder FFP3 sowie das vierstellige CE-Kennzeichen tragen zu dürfen. Die Prüfvorgaben betreffen unter anderem die Filterleistung und wie dicht die Maske sitzt.
FFP1-Masken bieten Schutz gegen ungiftige Stäube, Rauch und Aerosole auf Wasser- und Ölbasis. Sie filtern mindestens 80 Prozent der Partikel mit einer Größe von bis zu 0,6 Mikrometer (µm), die sich in der Luft befinden. FFP1-Masken kommen in der Regel bei Reinigungsarbeiten, im Bauwesen, in der Nahrungsmittelindustrie, Landwirtschaft oder bei Pollenallergien zum Einsatz. Aufgrund ihrer geringen Filterleistung eignen sie sich laut Robert-Koch-Institut (RKI) allerdings nicht als Schutz gegen eine Corona-Infektion.
FFP2-Masken filtern mindestens 94 Prozent der Partikel bis zu einer Größe von 0,6 µm und schützen damit vor gesundheitsschädlichen Stäuben und Aerosolen auf Wasser- und Ölbasis. Hierbei sind auch Bakterien und Viren der Risikogruppe 2 eingeschlossen. Das heißt, FFP2-Masken können gemäß der Empfehlung des RKI als Schutz gegen COVID-19 eingesetzt werden.
FFP3-Masken bieten den größten Schutz und filtern mindestens 99 Prozent der bis zu 0,6 µm großen Partikel. Damit schützen sie den Träger vor giftigen, krebserregenden und radioaktiven Partikeln auf Wasser- und Ölbasis, Stäuben, Aerosolen sowie Viren und Bakterien der Risikogruppe 3.
Viren, wie das Coronavirus sind oftmals nicht größer als 0,1 µm und befinden sich in Form von kleinsten Tröpfchen, sogenannten Aerosolen, in der Luft. Den wirksamsten Schutz gegen Aerosole bieten FFP2- und FFP3-Masken und werden daher vom RKI als Infektionsschutz gegen COVID-19 empfohlen. Während Stoff- und Einwegmasken nur das Umfeld, aber nicht den Träger vor kleinsten Partikeln schützen, filtern FFP2- und FFP3-Masken die eingeatmete und ausgeatmete Luft, das heißt sie sorgen für den Eigen- und Fremdschutz. Das gilt allerdings nicht für FFP-Masken mit Ventil. Sie filtern zwar die eingeatmete Luft, aber die ausgeatmete Luft gelangt bei geöffnetem Ventil ungefiltert an die Umgebung. Neben FFP-Masken gibt es weiterhin die partikelfiltrierenden Halbmasken N95 und KN95, bei denen es sich um Schutzklassen-Bezeichnungen anderer Länder handelt. Während FFP2 eine deutsche Norm ist, sind N95 amerikanischer Standard und KN95 eine chinesische Norm. Masken dieser Schutzklassen sind jedoch hinsichtlich ihrer Filterleistung mit der deutschen Schutzstufen-Bezeichnung FFP2 vergleichbar. #
FFP-Masken richtig tragen und AHA+L+A-Formel beachten
Beim Kauf der partikelfiltrierenden Halbmasken ist darauf zu achten, dass auf der Oberfläche folgende Informationen aufgedruckt sind: das CE-Kennzeichen mit der vierstelligen Kennnummer der Prüfstelle, die FFP-Schutzstufe, die EN-Norm, Herstellername und Artikelnummer. Laut Infektionsschutz ist das Tragen einer FFP2-Maske in geschlossenen Räumen und bei großen Menschenansammlungen empfohlen, wo der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht gewährleistet ist. Eine Pflicht, OP-Maske oder FFP2- bzw. KN95- oder N95-Maske zu tragen, besteht derzeit nach wie vor in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Damit Träger sowohl sich selbst als auch ihre Mitmenschen schützen, ist darauf zu achten, dass die Maske an den Rändern dicht sitzt und auf der Haut abschließt. Zudem muss sie Mund und Nase vollständig bedecken, wobei ein vorhandener Nasenbügel anzudrücken ist. Er verhindert, dass bei Brillenträgern die Gläser beschlagen. Weiterhin ist darauf zu achten, dass der Träger die Maske während des Tragens nicht berührt oder verrückt. Auch beim Abnehmen sollte die Maske lediglich an den Bändern angefasst werden, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren. Empfehlungen des RKI zufolge sind die FFP-Masken nach dem einmaligen Gebrauch zu entsorgen. Nach dem Absetzen sollten die Hände gewaschen werden. Neben dem Tragen einer Alltagsmaske heißt es gemäß der AHA+L+A-Formel zusätzlich: Abstand halten, regelmäßig Hände waschen bzw. mit Desinfektionsmitteln sterilisieren, wiederholt lüften und Corona-Warn-App nutzen. Auf diese Weise ist ein effektiver Infektionsschutz vor Corona gewährleistet.
Über den Autor:
Maximilian Schwack ist Hygieneexperte und Mitarbeiter der Blanc Hygienic Solutions GmbH in Neckarbischofsheim. Das Unternehmen ist Spezialist für Wasch- und Arbeitsraumhygiene und vereint über 30-jähriges Produktentwicklerwissen, Markterfahrung und Branchen Know-how zu einer Einheit. Ein im Detail aufeinander abgestimmtes Produkt-Portfolio sowie ein breitgefächertes Papier-, Füll- und Zusatzsortiment bietet eine bedarfsgerechte Auswahl an bewährten Qualitätsprodukten und sorgt für ein flächendeckendes Angebot aus einer Hand.