Smart Mirror selbst gebaut – Do it yourself

Smart Mirror selbst gebaut – Do it yourself

11. Juli 2017 Aus Von Chris

Vorraussetzungen

Für diesen Beitrag sind Vorkenntnisse optional.

 

Was ist ein “Smart Mirror”?

Ganz einfach. Das ist ein Spiegel (sogenannter Polizeispiegel) hinter dem ein Display verbaut wird. Das Display ist an einen Respberry Pi angeschlossen, auf dem das Betriebssystem “mirr.OS” von glancr.de läuft. Dieses System ermöglicht es nach der Installation z.B. News, einen Kalender, Verkehrsinfos, das aktuelle Wetter und vieles mehr “in dem Spiegel” anzuzeigen. Somit kann man sich morgens in der früh die Zähne putzen und erhält gleichzeitig Informationen über das Wetter, der Verkehrslage auf dem Arbeitsweg oder, oder, oder … Dieses System lässt sich durch sogenannte Module über neue Funktionen bzw. Anzeigemöglichkeiten erweitern.

 

Benötigte Hard- und Software:

Computer:

  • “Respberry Pi 3 Model B” oder “Respberry Pi 2” mit WiFi-Adapter
  • micro-SD-Karte (min. 16g B)

Kabel:

  • Micro-USB-Kabel
  • HDMI-Kabel
  • Netzteil

Display:

  • 15,6″ HD-Display oder 17,3″ HD-Display
  • Display-Controler

Betriebssystem das auf die SD-Karte geladen und installiert werden muss, könnt ihr euch hier herunter laden:
www.glancr.de/mirr-os

Anmerkungen:

  1. Als Alternative zu dem Netzteil für den Respberry kann auch z.B. ein Ladekabel von einem Samsung-Smartphone/-Tablet verwendet werden. Die Stecker passen und somit kann der Respberry auch damit betrieben werden. Wichtig ist dabei, dass das Netzteil nicht via USB von einem Computer aus mit Strom versorgt wird, sondern über eine Steckdose, da der Respberry ansonsten nicht genügend Strom bekommt.
  2. Es kann jede beliebige SD-Karte als Speicher für das Betriebssystem (“mirr.OS”) verwendet werden. Sie muss lediglich 16 GB Speicherkapazität besitzen und eine micro-SD-Karte sein.
  3. Es ist nicht zwingend notwendig, den Respberry über ein zugekauftes Display zu betreiben. Es ist eben so möglich den kleinen Computer per HDMI-Kabel an einen Standard Computerbildschirm oder Fernseher zu schließen.

 



 

Smart Mirror selbst bauen

Schritt1:

Als erstes habe ich mir die micro-SD-Karte vorgenommen, das Betriebssystem (mirr.OS) heruntergeladen und entsprechend Installiert.

Bevor das Betriebssystem auf der SD-Karte installiert werden kann, müssen wir sie Formatieren. Hier empfiehlt der Hersteller des “mirr.OS” die Software “SDFormatter” (Windows und Mac).

micro-SD-Karte wird eingesteckt um sie zu formatieren und zu bespielenAnschließend muss das bereits herunter geladene Betriebssystem installiert werden. Dafür empfiehlt der Hersteller ebenfalls eine Software. Für Windows-Benutzer wird die Software “Win32 Disk Imager” vorgeschlagen. Diese Software habe ich selber auch dafür verwendet um das System auf der SD-Karte zu installieren. Für Mac-User wird “ApplePi Baker” empfohlen.

“mirr.OS” wird auf der micro-SD-Karte installiert

 

Schritt 2:

Als nächstes habe ich in Schritt 2 den Respberry mit der SD-Karte bestückt und den auf dem Display angezeigten Hinweisen gefolgt. Dieser Schritt ist komplett selbsterklärend, weshalb ich hier nicht weiter darauf eingehe. Eins kann ich hingegen doch noch anmerken und zwar, dass meiner Meinung nach dieser Einstieg in das System vom Hersteller sehr gut gelöst wurde.

Schritt 3:

In Schritt 3 gibt es nun die Möglichkeit aus aktuell 12 Modulen (Stand: 29.05.2017) zu wählen bzw. alle zu installieren. Dies ist über das Backend des mirr.OS möglich. Die Module findet ihr auf der Webseite vom Hersteller: www.glancr.de/module. Dort könnt ihr euch die Module die ihr installieren möchtet herrunterladen und anschließend in dem Backend die “.zip”-Datei hochladen.

 

Schritt 4:

Im vierten Schritt habe ich mir den vom glancr empfohlenen Bilderrahmen von IKEA (RIBBA Rahmen – IKEA) bestellt. Dieser Rahmen ist optimal für dieses Projekt, da man sich mit einer zugekauften, dünnen Holzplatte und einigen kleinen Leisten einen “Einsatz”-Rahmen bauen kann. Dort wird der Bereich, an dem das Display positioniert werden soll ausgeschnitten und anschließend mit den Holzleisten ein Rahmen gebaut. Dieser lässt sich danach ohne Mühe in den IKEA-Bilderrahmen einsetzen und auch wieder entfernen. Die Technik kann dabei in unserem selbst gebautem Rahmen befestigt werden. Da das Display kleiner ist als der IKEA-Bilderrahmen können um das Display herum noch andere Sachen wie z.B. Familienfotos o.ä. positioniert werden.

Wichtig hierbei ist, dass daran gedacht wird, wo die Kabel aus dem Bilderrahmen laufen, da eventuell dafür eine kleine Rille in den Rahmen gefräst werden muss. In meinem Fall ist dies kein weiteres Problem, da mein Rahmen hinten offen bleibt und die Kabel von dort direkt in der Wand enden bzw. direkt dahinter an den Stromkreislauf angeschlossen werden.

 

HINWEIS:

Du musst umbedingt darauf achten, dass du die richtigen Komponenten bei den richtigen Herstellern kaufst. Du solltest also ruhig einmal einpaar Euro mehr ausgeben, um bei dem Bau keine Probleme mit der Technik zu bekommen!

 

Schritt 5:

“Die Montage”! Nun habe ich alle Komponenten die benötigt werden um den smartMirror zu betreiben (RespberriPi, Display-Controler, Display und dieverse Kabel) in der Innenseite meines selbstgebauten Einsatzes für den IKEA Bilderrahmen befestigt und alles angeschlossen. Zwei kleine Löscher habe ich noch hinzugefügt. An der unteren Seite des Displays habe ich dann drch diese beiden Löcher den Empfänger für Signale von der Fernbedinung, sowie die Signalleuchte positioniert, damit man das Display auch bedienen kann ohne es von der Wand zu nehmen.

An der Wand wurde dieses Konstrukt schlussendlich mit zwei Scharnieren und einem Magnet-“Schnapper” befestigt. Dies gibt mir die Möglichkeit den Bilderrahmen einfach aufzuklappen ohne ihn großartig von der Wand nehmen zu müssen.

FERTIG:

Nun ist der smart”Mirror” fertig und wartet auf neue Module und Updates vom Hersteller, sowie der fertigen Version des Betriebssystems “mirr.OS”. Dort soll es unter anderem die Möglichkeit geben das Display zeitgesteuert zu starten und wieder zu beenden also auszuschalten.

 

Fazit:

Auf die folgenden Punkte solltet ihr unbedingt achten, solltet ihr dieses Projekt nachbauen wollen.

  1. Ich würde empfehlen alle empfohlene Produkte von dem Hersteller (glancr) zu bestellen und dabei keine Abweichungen zu tätigen, da es bei günstigeren Varianten z.B. bei einem günstigen Display oder Display-Controler eine inkompatibilität mit dem Respberry bzw. mit dem gesamten System gibt und ihr die gekaufte Komponente nicht verwenden könnt.
  2. Ihr solltet euch im Klaren sein, dass der empfohlene Display-Controler aus China kommt und daher der Versandweg bis zu 3 Monaten dauern kann. Bei mir hat es hingegend nur 1,5 Monate gedauert, bis ich das Produkt erhalten habe. Dennoch ist der empfohlene Controler von guter Qualität!
  3. Die Displays die Empfohlen werden, sollen per Amazon bei der Firma “laptiptop” bestellt werden. Dies ist ein deutscher Händler und bietet euch meiner Meinung nach sehr gute Qualität. Dennoch sind die Displayd dort anscheinend “rar”, also selten. Ich habe laut Amazon eines der letzten Artikel erhalten. Sollten sie als ausverkauft sein, meldet euch am besten telefonisch bei dem Händler und erkundigt euch nach neuen Artikeln, bevor ihr zu evt. inkompatiblen Artikeln greift.
  4. Denkt daran, dass das System “mirrOS” sich aktuell noch in der Betaphase befindet und bei euch eventuell nicht alles sofort klappt. Daher gibt es des öfteren ein Update, das ihr über euer Backend am Respberry mit einem Klick starten könnt.